Ausgabe Nr. 80 – Oktober/November/Dezember 2019
Inhalt
Danza
- Danza – Vorbilder? Fehlanzeige - „Pablo Fernandez Gomez & Ludmila Srnková, von Thomas Kröter
- Danza – Pepa Palazón & Chicho Frúmboli - „‘Tengo una pregunta para vos’ in Basel, von Peter Mötteli
- Portrait – Fabiana Jarma - 30 Jahre Tango in Frankfurt, von Hans Gunia
- Portrait – Damián Esell - Der malende Tangotänzer, von Dierk Jensen
- Portrait – Norma Liliana Raimondi - Ein Leben für den Tango? „Dann geh’ ich lieber putzen!“, von Franz-Georg Hanisch
- Recuerdo – Daniel Kopper - Zum Tod des Münchener Milongueros und Tangolehrers, von Ralf Sartori
Música
- Música – Komponieren als Traum - Der Pianist Robert Schmidt, von Raimund Schlie
- Serie – Das Konzept Tanda - Warum wir uns 15 Minuten lang in den Armen liegen, von Olli Eyding
- Serie – Tanda Nr. 80 - José García y sus Zorros grises, von Olli Eyding
- Recuerdo – Elsa Morán - Ein Nachruf auf die uruguayische Sängerin, von Eduardo Minutella
- Festival – ‚La Locura’ - Zehn Live-Orchester an einem Wochenende, von Olli Eyding
Themen
- Galería – Das Bild vom Tango - Die Malerin Romy Musholt, von Vicky Meißner
- Galería – Embrace & Connection - Sketchnote von Anja Weiss
- Ambiente – Fischbrötchen & Tango - Das Schiffercafé in Kiel, von Dierk Jensen
- Moda – Te Quiero Nutz - „Es gehört mehr zum Tanz als rote Schuh …“, von Jörn Kitzhöfer
- Política – „Vor der Wahl in Argentinien - Polarisierung prägt das Bild, von Eduardo Minutella
- Focus – Gleichberechtigtes Auffordern - ‚Tango Luna Kaufbeuren e.V.‘ im Allgäu, von Mariell Kiebgis
- Focus – Tango und Familie - Eine Umfrage zur Vereinbarkeit von beidem, von Dana Schuster
- Focus – Reiseziel Milonga - Tango und Klimawandel, von Arnold Vos
- Salón – Der Himmel bleibt! - 30 Jahre Tango in Kassel, von Thomas Wanner
- Szene – Erwachsen geworden - Tangoschuhe aus Italien, von Susanne Mühlhaus
- Szene – Berlin! - Die neue Tangometropole, von Arnold Voß
- Szene – ‚Tango Ocho‘ in neuem Glan - Neustart in den Stuttgarter Wagenhallen, von Andrea Konschake
- Tango & Bühne – „ Die Essenz des Tango - Ein Tanzstück von Britta Weigand & Oliver Trisch, von Andra Joeckle
- Tango & Bühne – „ Nicole Nau & Luis Pereyra - Wir verlosen 10 x 2 Karten für die neue Show ‚Vida! 2019’
Events
- Veranstaltungen – Tanzen und erleben - Tango-Bälle mit Livemusik, Konzerte, Shows, Ausstellungen
- Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Deutschland
- Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Europa
- Veranstaltungen – Tango im Radio
- Workshops – Tanzen Lernen - Überregionale Angebote an Wochenenden
Rubriken
- Tango & Film – „ Intertango - Ein Dokumentarfilm von Hanne Weyh, von Susanne Mühlhaus
- Libros – Lea Martin - Tango Dreams, von Laura Ritter
- Libros – Vom Erzgebirge nach Buenos Aires (Hörbuch) - Wie der Tango zu seinem Instrument kam, von Toralf Parsch
- Libros – Manuela Bößel - Das Konzept Fuß, von Andrea Tholl
- CD-Recensiones – La Hoguera - La Hoguera, von Jürgen Bieler
- CD-Recensiones – Tangata & Jeannine Geerts - Alive, von Thomas Kröter
- CD-Recensiones – Amores Tango - Fronterabierta, von Arndt Büssing
- CD-Recensiones – Carlo Maver - Volver, von Peter Mötteli
- CD-Recensiones – Sciamarella Tango - Tangos Francos Argentinos, von Florian Gutmann/li>
- CD-Recensiones – Julie & Andreas - With the sky in our hands, on Gerhard Litterst
- Noticias – Nachrichten & Kurzmeldungen aus der Tangowelt
- Feedback – Leserbriefe - Kritische Anmerkungen unserer Leser
Leseprobe der Tangodanza Ausgabe Nr. 80 - 4.2019
Danza Pepa Palazón und Chicho Frúmboli im Gespräch - Aufzeichnung von ‘Tengo una pregunta para vos’ in Basel von Peter Mötteli Was wir am Tango so sehr schätzen: die ihm innewohnende Widersprüchlichkeit, die unseren Tanz so vielfältig und abwechslungsreich gestalten lässt – mal tanzen wir den Rhythmus, mal die Kantilene2, um es beim nächsten Mal beliebig zu mischen oder es genau umgekehrt zu machen –, genau dies scheint für einen Staat ein sicheres Rezept für das Auslösen von wirtschaftlichen Krisen zu sein. So erreicht uns exakt zum Redaktionsschluss dieser Tangodanza -Ausgabe die Meldung aus Argentinien: „Bei Anlegern und Unternehmern löste der Sieg [bei den Vorwahlen vom 11. August 2019] von Alberto Fernández und Cristina Fernández de Kirchner dennoch Panik aus. Sie fürchten, dass mit der Ex-Präsidentin auch deren rigide Wirtschaftspolitik zurückkehrt. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse brachen die argentinischen Aktienkurse um mehr als die Hälfte ein, der Leitindex Merval fuhr den höchsten Tagesverlust seit 70 Jahren ein, die Staatsanleihen sind auf Talfahrt, ebenso wie der Peso.” ... |
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Danza Pablo Fernandez Gomez & Ludmila Srnková - Vorbilder? Fehlanzeige! von Thomas Kröter Pablo Fernandez Gomez und Ludmila Srnková sind ein ganz besonderes Paar: Sie treten nicht nur als Tänzer gemeinsam auf, sondern auch als Musiker – eine einmalige Konstellation in der Welt des Tango. Er spielt Klavier, sie Violine. Kein Wunder, wenn sie ihren Schülern den Grundsatz nahe legen: „Die erste Verbindung im Tango ist die Musik. Dann kommt die Umarmung.“ Kennengelernt haben sich die junge Tschechin und der Chilene während des Musik-Studiums in Wien. Beim Tanzen. Wo sonst? Aber nicht der Tango hat sie zusammen gebracht, sondern die Salsa. Doch irgendwann nach dem Unterricht sah Ludmila, wie Pablo seltsame Schritte übte, die sie nicht kannte. Er klärte sie auf. Bald ließen sie die Salsa hinter sich und praktizierten nur noch den Tanz vom Rio de la Plata, den er schon vier Jahre vor ihr entdeckt hatte. „Die Atmosphäre hat mir besser gefallen”, erinnert sie sich Ludmila. „Ruhig, elegant, emotional. Salsa ist schön für Partys. Aber als klassisch ausgebildeter Musikerin ist mir der Tango näher.” ... |
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Portrait Fabiana Jarma - 30 Jahre Tango in Frankfurt von Hans Gunia Fabiana, die quirlige Power-Tanguera aus dem argentinischen Córdoba, ist aus Frankfurt nicht mehr wegzudenken. Sie hat die Tangoszene in Frankfurt aufgebaut, ist kreativ, präsent. Sie ist ein Multitalent, leitet eine Tangoschule, zwei Restaurants, unterrichtet und organisiert Tangoreisen nach Buenos Aires. Und alle lieben ihre Vorführungen mit ihrem langjährigen Tanzpartner Julio Gordillo. Wir sitzen bei einem Steak, Provoleta und argentinischem Rotwein in ihrem Restaurant Cocina Argentina und plaudern über 30 Jahre Tango in Frankfurt. Fabiana ist in Córdoba aufgewachsen, hat dort Wirtschaft studiert und Tango und Flamenco unterrichtet. Nach Deutschland ist sie ursprünglich auf Einladung ihres Onkels und ihrer Tante gekommen, die damals im beschaulichen Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis im Exil lebten. Die brachten sie dann auch auf die Idee, Tango in Deutschland zu unterrichten. ... |
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Música Komponieren als Traum - Der Pianist Robert Schmidt von Raimund Schlie Robert Schmidt gehört zu den Pionieren unter den Tangomusikern in Europa seit dessen Renaissance in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Seitdem erforscht und entwickelt Robert diese Musik in unterschiedlichen Ensembles und als Solist. Neben seinen Aktivitäten in musikalischen Projekten gibt er Workshops für Musiker mit dem Schwerpunkt Tangostilistik und Ensemblespiel. Seit einiger Zeit tritt er auch als Komponist in Erscheinung. Aus Anlass der Veröffentlichung der neuen CD Milonga soñada seines ‚Cuarteto Tango Bravo‘ mit ausschließlich eigenen Tangos, Valses und Milongas sprach Raimund Schlie mit Robert Schmidt. – Wie entstand das Bedürfnis, selber zu komponieren? – Hättest du mich 1990 oder auch noch in den Nullerjahren gefragt, ob ich nicht selbst komponieren möchte, hätte ich gesagt, dass das angesichts der reichen Überlieferung überflüssig sei. Ich war einfach noch nicht bereit. Und irgendwann hatte ich genug vom Nachspielen und Arrangieren fremder Werke und wollte etwas Eigenes in die Welt setzen. ... |
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Festival Reine Magie - ‚La Locura’ – Zehn Live-Orchester an einem Wochenende von Olli Eyding Über 400 Tangobegeisterte erlebten Anfang Mai in Innsbruck eine Weltpremiere, vor allem aber ein magisches Wochenende voller Musik, menschlicher Wärme und glücklicher Momente. Joachim Tschütscher, Innsbrucker Tangoveranstalter und großer Fan von Tango-Livemusik, sowie sein Co- Organisator Jakob Flarer, hatten tatsächlich zehn der zur Zeit angesagtesten Tangoorchester in die Hauptstadt Tirols gelockt. Würden die Gäste sich auf die unbekannte Musik einlassen? Ist diese geballte Energie über ein Wochenende lang aushaltbar? Gebannt folge ich Armen, Händen, Fingern des Pianisten und Sängers Mariano Speranza vom ‚Tango Spleen’-Orchester, das am Freitagnachmittag um 16 Uhr in siebenköpfiger Besetzung den musikalischen, emotionalen und menschlichen Rausch eröffnet, zu dem sich das La Locura-Festival in den nächsten drei Tagen entwickeln sollte. Denn die musikalische Wucht war ein nicht endender Genuss. ... |
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Szene Berlin! - Die neue Tangometropole von Arnold Voß Berlin ist auf dem Weg zur Weltstadt. Die deutsche Kapitale wird immer internationaler, immer bunter, immer voller und immer stressiger. Der Zustrom an Menschen, die dort unbedingt wohnen wollen, wächst jährlich genauso wie der der Touristen. Das Nacht- und Clubleben wächst entsprechend mit, denn sowohl die sporadischen als auch die dauerhaften Zuzügler sind vor allem Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern. Sie bestimmen zunehmend das Stadtbild und bilden den neuen urbanen Motor dieser Stadt, die sich nun wieder mit Fug und Recht eine Metropole nennen kann. Die zeichnet sich nämlich nicht nur durch ihre Größe und Vielfalt, sondern auch durch ihre Führungsrolle aus. In den Metropolen der Welt verdichten sich nicht nur die Trends eines Landes, hier werden auch neue gesetzt. In ihnen sammeln sich die besonders kreativen und dynamischen Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen nicht nur um miteinander zu konkurrieren, sondern auch um sich gegenseitig zu inspirieren. Hier trennt sich aber auch die Spreu vom Weizen, denn bezahlen kann das Leben in einer solchen Stadt nur der, der am Ende auch erfolgreich ist. ... |
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CD-Recensión Sciammarella Tango - Tangos Franco-Argentinos von Florian Gutmann Paris und der Tango – das klingt nach einer knisternden Affäre mit ungewissem Ausgang. Diesem Abenteuer widmet sich das Damen-Quintett ‚Sciammarella Tango’ aus Buenos Aires auf seinem aktuellen Album Tangos Franco- Argentinos. Neben Tangos mit originalen französischen Texten, wie z.B. Mimi Bohème von Enrique Saborido aus dem Jahre 1905, sind auch altbekannte Klassiker in französischer Übersetzung wie Comme il faut zu hören. Im Ensembleklang der fünf Damen entdeckt man handfeste Routine im Umgang mit dem Stil früher Tangoepochen. Sehr tanzbar akzentuiert mit Energie und Schwung gelingt es, Hörer und Tänzer gleichermaßen zu bannen. Aber wo bleibt der nostalgische Zauber der Pariser Kultur vom Beginn des 20 Jahrhunderts? In der Vorstellung früher Tangokomponisten war Paris eine Metapher für Luxus, Verführung und Sehnsucht gleichermaßen. So haben es die Titel Mañanitas de Montmartre und Luces de Paris leicht, eine brüchige Kontur vom zügellosen Europa zu zeichnen. … |
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Tangodanza Team: Andrea Konschake, Birgit Hohaus, Christine Grunert, Olaf Herzog