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Issue 3.2018 (No. 75) 2075

Issue 3.2018 (No. 75)


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Ausgabe Nr. 75 - Juli/August/September 2018

 

Inhalt

  • Danza – Geraldine Rojas & Ezequiel Paludi – Die beiden Tangoprofis im Interview mit Luis Brand 
  • Portrait – Ines Moussavi – Tango rund um den großen Tisch hat Thomas Kröter erlebt
  • Discusión  – Berlin muss man erobern – Neun Hinweise für den ersten Besuch der dortigen Tango-Szene von Arnold Voss
  • Música  – Todo Corazón - Eine Hommage an Luis Stazo. Von Camilla Hildebrandt
  • Focus – Ein sehr dunkler Bronzeton – Afrikanische Einflüsse im Tango erläutert Raimund Schlie
  • Ambiente – Kolibri in Kiel – Lolita John und ihr ‚Picaflor’ stellt Dierk Jensen vor
  • Bandoneón – Voller Sound – Die 1. Internationalen Bandoneontage in Staufen hat Geert Böttger besucht
  • Moda – „Ich liebe Füße!“ – Junaid Hameed und seine Schuhkollektion stellt Heike Baum vor
  • Libros – Michael Lavocah – Sein neues Buch ‚Tango Masters: Carlos Di Sarli‘ hat Olli Eyding begeistert
  • Historia – Lucio Demare – Der Meister der Melodie. Ein Portrait von Olli Eyding
  • Historia – Ausgewählte Tangos - Die traurigen Verse von ‚Negra María’ erklärt Olli Eyding
  • Música – Astor Piazzolla - Tango Nuevo Teil 2 – Ein Portrait von Gerhard Litterst
  • Galeria – Vom Parkett aufs Papier – Zeichnungen von Jimmy Kosolosky hat sich Friederike Gänßlen angeschaut
  • Festival – Tango à la Carte in Alkmaar – Mehr als Rudi Carrell und Käse, von Dani Buijtenhek
  • Focus – Héctor Devia – Das Portrait eines Zeitzeugen Teil 1, von Eduardo Minutella
  • Portrait – „Jeden Schritt feiern“ - … möchte Klaus Wendel aus Essen. Christa Martin hat mit ihm gesprochen
  • Libros – Arnold Voss/Brigitte Kraemer – ‚Tango ist eine Diva, die manchmal weint‘ hat Thomas Kröter gelesen
  • Special Event – Tipps für den Sommer - … für Ballbesucher, Musiker und Weltkulturerbe-Liebhaber
  • Danza – Gonzalo Alonso & Mariel Robles – „Wir machen keine Tänzer“, haben sie Claudia Tiemann erzählt
  • Discusión – Menschlich und alleine - Eine dritte Perspektive auf die Problematik von Alexander Ringler
  • Portrait – Heute tanzt sie durch ihr Leben - Antje Grimm aus Kiel hat Brigitte Hoth besucht
  • Ambiente – Keine EdO! - Die Wohnzimmermilonga bei Gerhard Riedl hat Thomas Wanner erlebt
  • Veranstaltungen – Tanzen und erleben - Tango-Bälle mit Livemusik, Konzerte, Shows, Ausstellungen
  • Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Deutschland
  • Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Europa
  • Veranstaltungen – Tango im Radio
  • Workshops – Tanzen Lernen - Überregionale Angebote an Wochenenden 
  • CD-Recensiones – Neue CDs - Gehört und bewertet von unseren Autoren
  • Essay – Getanzte Schokolade – oder: Das Erleben von Zeitlosigkeit und Flow im Tango, von Ralf Sartori
  • Bandoneón – Klaus Gutjahr - Seine neue Doppel-CD ‚Das phänomenale Bandonion‘ stellt Toralf Parsch vor
  • Libros – ‚Tango in Lissabon’ - den Roman von Dirk Trost hat Claudia Tiemann vorgestellt
  • Política – Abtreibung als Privileg -Zur Debatte der neuen Gesetzesvorlage ein Bericht von Camilla Landbø
  • Noticias – Nachrichten & Kurzmeldungen aus der Tangowelt 
  • Feedback – Leserbriefe - Kritische Anmerkungen unserer Leser

 

Tangodanza Team: Alexander Ringler, Andrea Konschake, Christine Grunert, Olaf Herzog

 

Abonnenten und Einzelheft-Besteller erhalten mit dieser Ausgabe ein kostenloses Exemplar der "tango.info Berlin Map 2018"

Leseprobe der Tangodanza Ausgabe Nr. 75 - 3.2018

Danza
Geraldine Rojas & Ezequiel Paludi
- "Deinen Tango zu finden ist wie nach Hause zu kommen“
von ?Luis Brand

Geraldine Rojas und Ezequiel Paludi sind professionelle Tangotänzer, Lehrer, verheiratet und haben eine zehnjährige Tochter, Amapola. Zwei Tangoprofis mit Vergangenheit. Beide tanzten und unterrichteten bereits erfolgreich mit ihren vorherigen Partnern. Als sie sich in einander verliebten und sich privat und beruflich zueinander bekannten, gab es viele Stimmen, die ihren Tanz verglichen, bewerteten und diese Entscheidung als Fehler deklarierten. Sie reagierten freundlich, aber verhalten, als ich sie um ein Interview bat. „Zu viel Negatives wurde erzählt, zu viele Vermutungen wurden angestellt, zu viel Hässliches gesagt... “, deuteten sie an. Wir trafen uns nach einem Auftritt beim Hamburger Tangofestival des Chocolate. Ein wenig müde, doch gelöst setzen wir uns in eine Ecke, sie sitzen so eng aneinander, dass sich ihre Arme berühren. Manchmal streicht sie ihm durch die Haare, sie schauen sich wie frisch verliebt an, lachen viel und halten Händchen. ...

 
Focus
Ein sehr dunkler Bronzeton
- Afrikanische Einflüsse im Tango
von ?Raimund Schlie

Roberto Firpo, Francisco Canaro, Osvaldo Fresedo und Julio De Caro sind prägende Figuren im Tango des frühen 20. Jahrhunderts. Was haben sie noch gemeinsam? Einen Musiker, Leopoldo el negro Thompson (1890-1925), der auf zahlreichen Aufnahmen dieser Orchester mitgewirkt hat. Er war ursprünglich Gitarrist und wurde später der erste bekannte Kontrabassist des Tango. Seine Spieltechnik, aus dem bordoneo der Tangogitarristen entwickelt, war stark perkussiv geprägt und gehört noch heute zum Standardrepertoire. Und er war Afroargentinier. Er starb vor der Einführung der elektrischen Aufnahmetechnik und wir sind auf schriftliche Quellen von Zeitzeugen angewiesen, um zu wissen, was und wie Thompson gespielt hat. Das Thema ‚Afroargentinier’ rührt an ein nationales Tabu. Lange hielt sich die Redensart ‚Die Argentinier stammen von den Schiffen’, womit natürlich die europäischen Einwanderer gemeint waren. Wenig Berücksichtigung finden die indigenen Völker und die Zwangseinwanderer aus Afrika. ...

 
Festival
Tango à la Carte in Alkmaar
- Mehr als Rudi Carrell und Käse
von Dani Buijtenhek

Alkmaar kennen viele Deutsche als Geburtsstadt Rudi Carrells. Oder aber wegen des historischen Käsemarkts: Das farbenprächtige, folkloristische Spektakel am herrlichen Waagplein jeden Freitag, auf dem der Käse hier nach jahrhundertealter Tradition verhandelt wird, macht Alkmaar zum Pflichtprogrammpunkt einer jeden Hollandreise. Vom Käse abgesehen, verschlägt es jedes Jahr aber auch hunderte in- und ausländische Tangotänzer nach Alkmaar. Im Juni nämlich steht die Käsestadt von Freitag bis Sonntag im Zeichen vom Tango à la Carte-Festival. Seit 2005 schon wird das kleine, aber feine Festival liebevoll organisiert von der Stiftung TangoArt, bestehend aus einem fünfköpfigen Ensemble ‚fester’ Freiwilliger: Bert Manck, Arjan Nijdam, Paul Schulte Fischedick, Louise Bos und Pieter Nammensma. Sie werden dabei tatkräftig von vielen Helfern unterstützt. ...

 
Música
Todo Corazón
- Eine Hommage an Luis Stazo
von Camilla Hildebrandt

Er war der Gründer des legendären ‚Sexteto Mayor‘, ein Star der goldenen Tango-Ära. Der Argentinier Luis Stazo, Bandoneonist, Komponist und Arrangeur, schrieb allein für sein Sextett rund 150 Arrangements und nahm über 20 Alben auf. Mit den bejubelten Shows Tango Argentino und Tango Pasión tourte er von 1992 bis 2005 durch die ganze Welt. Nach 2005 lebte er bis zu seinem Tod in Berlin. Seine Frau Manuela hat nun eine Hommage an ihren Mann herausgebracht: ein Album mit 13 Kompositionen, die er in Berlin geschrieben hatte. Davon sind sieben Werke bisher unveröffentlicht, manche kannte nicht einmal seine Frau. Camilla Hildebrandt hat sich mit Manuela Stazo unterhalten. Was für ein Mensch war Luis? Wir sitzen in einem Berliner Café auf der Terrasse, trinken Eis-Espresso, sehen Touristen vorbeiziehen und Manuela Stazo muss nicht lange nachdenken, um ihren Mann zu beschreiben. Er war ein sehr lustiger Mensch, erzählt sie: „Ich erinnere mich an einen langweiligen Nachmittag im Hotel, es war sehr verregnet, und er erzählte mir eineinhalb Stunden lang Witze! Und er war sehr zuvorkommend. Ich stand immer an erster Stelle.“ ...

 
Portrait
Ines Moussavi
- Tango rund um den großen Tisch
von Thomas Kröter

Ines Moussavi gehört zu den erfahrensten Tangolehrerinnen Deutschlands. Sie gibt nicht nur Unterricht, sondern organisiert auch Tanzreisen. Ihre Entwicklung und ihr Werdegang spiegeln auch die Entwicklung des Tangotanzens in Deutschland wider. Thomas Kröter hat sie in ihrem Dachstudio La Berlinesa besucht. Was ist das Besondere an diesem Ort? Der mühsame Aufstieg, fünf Stockwerke hoch ins Dachgeschoss eines Berliner Hinterhauses? Der grandiose Blick von der kleinen (Raucher-)Terrasse? Das gepflegte helle Schwingparkett oder die international erfahrenen DJs? Nichts davon. Es ist der Tisch. Am Kopfende des gut 80 m2 großen Studios steht er. Auf der anderen Seite eine Spiegelwand für den Unterricht. Dazwischen die Tanzfläche. Aber hier vorn schlägt das Herz der Milonga, Montag- für Montagabend. ...

 
Discusión
Berlin muss man erobern
- Hinweise für den ersten Besuch der Berliner Tango-Szene
von Arnold Voss

1. Erwarte keine Gastfreundschaft Die Berliner Tangoszene wartet genauso wenig auf dich wie der Rest von Berlin. Berliner Tangotänzerinnen und -tänzer sind mit einer großen Auswahl von Milongas und einer noch größeren Auswahl an guten Tangueras und Tangueros verwöhnt. Nicht, weil die Szene ein wesentlich höheres Tanzniveau hat als andere, sondern weil sie viel größer ist. An den Wochenenden kommt regelmäßig noch gut ein Drittel aus der näheren und weiteren Umgebung dazu, das angrenzende Ausland eingeschlossen. Wenn du zum ersten Mal in der Hauptstadt aufschlägst und keine Berlinera oder keinen Berlinero kennst, bist du erst einmal ein Nichts und wirst auch so behandelt.

2. Komm besser nicht allein Wirst du nicht aufgefordert oder bekommst einen Korb, nimm das nicht als persönliche Kränkung oder Abweisung. Man kennt dich einfach nicht. ?Sorge stattdessen dafür, dass man dich Tanzen sieht, indem du jemanden mitbringst, der gerne und gut mit dir tanzt. Besser ihr kommt gleich zu viert oder mehr, damit ihr euch miteinander auch tänzerisch austauschen könnt. Selbst das auf dem Parkett ‚Gesehenwerden‘ nützt euch in Berlin am Anfang nämlich nicht viel. Die Berlineros und Berlineras fremdeln mehr, als es bei einer solch weltoffenen Stadt zu erwarten wäre. Da ihr das nicht ändern könnt, kalkuliert den möglichen Frust mit ein. Dann ist es am Anfang nicht ganz so schlimm.

3. Vermeide (nicht) Milongas mit (zu) vielen Edeltänzern und Lehrern ?Der Tango Argentino ist in der deutschen Hauptstadt, ähnlich wie in Buenos Aires oder New York City, für relativ viele auch eine be rufliche und soziale Aufstiegsmöglichkeit. Da schadet es mehr oder weniger, wenn man mit Menschen tanzt, von denen man glaubt, dass er/sie dem eigenen Niveau nicht gerecht wird. Wer seinen Frust in Berlin möglichst niedrig halten will, sollte deswegen Milongas, an denen diese Tangueros und Tangueras in der Mehrheit sind, meiden oder sich auf stundenlanges Zuschauen gefasst machen. Ein hohes Tanzniveau bedeutet in der Regel auch eine höhere Arroganz. ...

 
CD-Recensión
Sexteto Cristal
- Viento del norte
von Christian Rothschild

“Come, listen & dance…” – ein Satz, der aus der schlichten und spärlich betexteten Homepage vom ‚Sexteto Cristal‘ hervorsticht. Wer das Sexteto um den rührigen Organisator und Violinisten Rupert Dintinger (Hamburg) kennt, wird bestätigen, dass dieser Leitsatz zutrifft wie bei kaum einem anderen Orchester. Tango zum Tanzen, die Musik der alten Meister in authentischen Arrangements geht in die Beine, animiert zum Tanzen. Das ‚Sexteto Cristal‘ beherrscht das perfekt. Seit den ersten Auftritten 2010 erfreuen sich diese Musiker ständig steigender Beliebtheit als ‚Tanzorchester‘ bei Tangobällen und Festivals in Deutschland und Europa. Neben der Stammbesetzung mit Maja Hunzicker und Rupert Dintinger (Violine), Christian Gerber und Hendrik Lessmann (Bandoneon), Pablo Woizinski (Piano) und Anna-Maria Huhn (Bass) arbeitet man mit international bekannten Musikern und Sängern des Tango-Genres zusammen. „Das Sexteto mit Sänger stellt für mich die Mindestbesetzung dar“, erklärt mir Rupert, „leider zeigt uns aber oft das Finanzielle die Grenzen auf.“ …

 

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