Tangodanza Nr. 85 – Januar/Februar/März 2021
Inhalt
Danza
- Danza – Der Blick der Frau - Giselle Anne und ihr Unterricht aus Sicht der Geführten, von Maike Christen
- Danza – Victoria Laverde & Oscar Beltrán - Eine Garantie für gute Stimmung und Heiterkeit, von Sylvie Wallmen
- Portrait – „Tango ist ein Reaktionsbeschleuniger für Eifersucht“ - Teil 2 Constantin Rüger, Tangolehrer und Showtänzer, von Lea Martin
- Focus – Zu wichtig, um kaputt zu gehen - Vereinsgründung vom ‚Con Corazón‘ in Münster, von Anna Doebler
- Salón – Der letzte Vals - von Stefan Sagrowske
- Focus – proTANGO - Gemeinsam tanzt man weniger allein! - von Iwan Harlan
- Focus – „Mister P. hat Pause“ - Brigitte Reuter und ihre Tangotanztherapie mit Parkinson-Betroffenen, von Thomas Wanner
- Ambiente – Charme des Hinterhofs - Das neue Studio Libertango, von Heiner Wichelmann
Themen
- Moda – Tanzgefühl eingenäht - Die Tangomode-Designerin Rosa Tripp feiert ihr 20-jähriges Bestehen, von Andra Joeckle
- Galería – Jürgen Weber: Maler und Bildhauer - Eine eigene Welt der Rhythmen und der Körperlichkeit, von Michael Knoll
- Tango & Bühne – ‚Tango Show‘ in Nürnberg - Vier Paare tanzen gemeinsam gegen die Krise, von Sylvie Wallmen
- Tango & Bühne – Trasnochando - Eine Tangoshow in fünf Akten, von Jürgen Dürmeier
- Festival – Milonguero meets Neo - International Tangobiathlon Munich, von Thomas Wanner
- Corona – Anders als sonst -Veranstaltungsplanung in der Krise, von Andrea Konschake
- Corona – Schweizer Maskenball - Das Ende der Selbstverständlichkeiten, von Peter Mötteli
- Corona – Und jetzt ... erst recht! - Tangoreisen in stetigem Wandel, von Thomas Wanner
- Corona – Viel Schatten, neues Licht - Corona-Wirtschaftshilfe stark verbessert, von Geert Böttger
- Discusión – Milongueros & Covid 19 - Eine Gefahr für sich und andere? von Dr. Stefan Senger
- Festival – Nochmal Glück gehabt - 7. Tango Festival Münster & European Tango Contest 2020, von Bernd Jacob
- Política – Körpereinsatz gegen die Krise - Im Tangotanz Arbeitende kämpfen ums Überleben, von Eduardo Minutella
- Recuerdo –Matthias Beutler - In Erinnerung an den Tangolehrer und Milonguero, von Judith Kölblinger
Música
- Música – Pablo Montanelli - Die Musik als Beschwörungsformel, von Eduardo Minutella
- Música – Kostenloser Noten-Download - Wiederherstellung und Erhaltung typischer Tangos aus der Época de Oro, von Thomas Gottschalk
- Serie – Tanda Nr. 85 - Tangos von Juan D’Arienzo mit dem Sänger Héctor Mauré, von Olli Eyding
- Recuerdo – Fernando Suárez Paz - Des genialen Geigers gedenkt Cordula Welsch
- Recuerdo – Pino Solanas - Ein Nachruf auf den berühmten Regisseur, von Eduardo Minutella
Events
- Veranstaltungen – Tanzen und erleben - Tango-Bälle mit Livemusik, Konzerte, Shows, Ausstellungen
- Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Deutschland
- Tanzkalender – Tanzen gehen - Milongas und Tangosalóns in Europa
- Veranstaltungen – Tango im Radio
Rubriken
- Serie – Die GEMA, Tipps und Tricks Folge 2 - Welche Fehler gilt es zu vermeiden? von Agatha Ried
- Libros – Gunter Kreutz - Tanzen. Glücklich mit Tango, Salsa und Co, von Karin Law Robinson-Riedl
- Libros – Bert Sieverding - Silvestertango, von Jürgen Dürmeier
- Noticias – Nachrichten Kurzmeldungen aus der Tangowelt
- CD-Recensiones – Bändi Unikuva, - von Gerhard Litterst
- CD-Recensiones – Duo Trovero Duo Trovero - von Florian Gutmann
- CD-Recensiones – Sonico Plays Eduardo Rovira: Inedito E Inconcluso, von Stefan Franzen
- CD-Recensiones – Sulle Rive Del Tango Milonga Madre, von Arndt Büssing
- CD-Recensiones – Duo Fracanapao Carta de Amor, von Claudia Tiemann
- CD-Recensiones – Bandonegro & Martorell Tangostoria, von Jürgen Bieler
- Feedback – Leserbriefe - Reaktionen von unseren Leserinnen und Lesern
Leseprobe der Tangodanza Ausgabe Nr. 85 - 1.2021
Danza Der Blick der Frau – Giselle Anne und ihr Unterricht aus Sicht der Geführten von Maike Christen Giselle Anne ist eine brillante Analytikerin des getanzten Tango und eine weitsichtige Frau: In ihrem jüngsten Projekt mit Diana Cruz zeigt sie, wie wir den Tangotanz für beide Rollen konsequent von der Seite der Geführten aus analysieren und vermitteln können. Herausgekommen ist ein spannender Unterricht, der die Sicht auf den Tanz umkrempelt.Die TangoWelt war noch in Ordnung zu jener Zeit. Zumindest beinahe. In einem beschaulichen, an eine Bergkette geschmiegten Städtchen gerät sie im Sommer 2019 ein wenig aus den Fugen: In einem hellen, schmucklosen Saal mit Spiegelfront stehen inmitten einer Menschenschar zwei Frauen in Anzügen: Eine in Weiß. Eine in Schwarz. Bei beiden: Jackett offen, Bauch frei, hochhackige Schuhe. „Mamita“, flüstert einer und pfeift leicht durch die Zähne. Such sexy things. Schon die Kleidung ein Statement.Was in dieser Unterrichtsstunde folgt, ist ein Feuerwerk der Erklärung des getanzten Tango – aus der Sicht der Frau, aus der Sicht des ‚Followers‘, wie Giselle Anne und Diana Cruz sagen. ... |
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Ambiente Charme des Hinterhofs - Das neue Studio Libertango von Heiner Wichelmann Studio Libertango, die Tangoschule von Catalina & Tomás Lotte mit Dependancen in Oldenburg (Studio Libertango La Calesita) und Bremen, hat seit Juni 2020 eine neue Adresse in der Hansestadt. Man findet sie jetzt im Bel Ètage im 1. Stock der Stresemannstraße 54. Das Domizil ist zwar kleiner als die legendäre Kantine 5, aber nicht minder charmant – und tangogerecht ist es sowieso: BuenosAiresHinterhof gepaart mit exzellentem Ausbildungsangebot. Und Libertango hat Zuwachs bekommen: Das argentinische Lehrerpaar Paula Alvarez Hriba & Rodrigo Arze hat sich mit eigenem Dos OrillasAuftritt als zweite Säule von Studio Libertango offiziell etabliert; das Bremer Tangostudio, bekannt auch als jährlicher Veranstalter des Tangofestivals in Rovinj (Kroatien) und der Tangoreisen nach Teneriffa, sichert damit ein Stück Zukunft.Letzter Sonntag im Oktober 2020, Besuch in der Bel Ètage. Einem Workshop, coronakorrekt durchgeführt, schließt sich gerade die Nachmittagsmilonga Tango, Torte & Mate an, die die typische Handschrift von Paula & Rodrigo und ihren Bremer Freunden, den Mitveranstaltern Rita Segelke und Peter Schüssler, trägt. Hier herrscht die Gemeinschaft, die Gleichberechtigung der Könner und der Amateure, der zwei Ufer: ‚Dos Orillas‘. ... |
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Serie Die GEMA, Tipps und Tricks (Folge 3) - Welche Fehler gilt es zu vermeiden? von Agatha Ried Generell kann sich besser wappnen, wer sein Wissen über alle GEMArelevanten Themen erweitert, z.B. ein WissensDossier anlegt und Vorkommnisse und den Umgang mit diesem Verein für sich (und andere) dokumentiert. Unsere Autorin Agatha Ried möchte in diesem Teil unserer Serie dazu ermutigen, dass sich Veranstalter mit anderen über die Thematik austauschen und teilt bewährte – und vielleicht auch neue – Tipps und Tricks. Umgang mit der GEMA Vor der ersten Veranstaltung:Vorsicht! Ruft man als neuer Veranstalter ganz unbedarft dort an, weil man vielleicht eine Auskunft möchte, dann versucht der Sachbearbeiter direkt, Informationen zu gewinnen, am Telefon und später auch schriftlich; denn es winkt dem Verein ja aus seiner Sicht eine neue Einnahmequelle, die dann hoffentlich noch lange Jahre kräftig sprudelt. Der GEMAFragebogen verunsichert viele Neulinge, da unklar ist, welche Auswirkungen die Beantwortung der einzelnen Fragen auf die Gebührenberechnung hat. Es ist wichtig, sich im Vorfeld genau über die verschiedenen Tarife zu informieren. Per OnlineAbfrage auf der GEMAWebseite können sich künftige Veranstalter einen Überblick verschaffen. Wichtig ist, Milongas im Voraus bei der GEMA anzumelden, um eine etwaige Strafzahlung, ‚Kontrollzuschlag‘ genannt, zu vermeiden. ... |
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Corona Und jetzt ... erst recht ! - Tangoreisen in stetigem Wandel von Thomas Wanner „Traumreisen ade“, so titelte Stefan Sagrowske in der Tangodanza 3/20 und sah den Tangourlaub „in weite Ferne“ gerückt. Kaum ein halbes Jahr später und just zu Beginn der zweiten Welle mit ‚leichtem‘ Lockdown empfinden befragte Reiseveranstalter die Lage nicht mehr ganz so perspektivlos. Klar, vom bisher gekannten ‚Normalbetrieb‘ ist man weit entfernt, zu vielen Zielen durfte man nicht mehr reisen, neue Locations wollten gefunden werden – Orte, an denen auch unter den aktuellen Bedingungen getanzt werden durfte. Hunderte von Absagen, Um und Neubuchungen waren zu bewältigen, die Finanzen galt es zu regeln. Einnahmeverluste von bis zu 60% stehen in krassem Missverhältnis zur extrem gestiegenen Arbeitsbelastung. Der Rückhalt in der Tangogemeinde allerdings ist enorm. Nur wenige Anzahlungen wurden zurück gefordert, manche sogar als Spende gegeben. Achtsamkeit und Respekt prägen den Umgang miteinander. Teilnehmer, Gastgeber und Veranstalter, alle sind dankbar, dass Reisen und Gemeinschaft gelebt werden dürfen. Aufgeben ist keine Option! ... |
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Música Pablo Montanelli - Die Musik als Beschwörungsformel von Eduardo Minutella Pablo Montanellis punkiger Irokesenschnitt ist unübersehbar, zumal wenn man auf seine Erscheinung und seine Musik zu sprechen kommt auch im 21. Jahrhundert, wo die Zeiten vorbei sind, als der korrekt gebügelte Anzug, die blank gewichsten Schuhe und das brillantineglänzende Haar zum Bild des Tanguero gehörten. Dennoch: In Flores, dem Viertel mit niedrigen Häusern, Heimat des berühmten Sängers Floreal Ruiz ebenso wie von Papst Franziskus, wuchs dieser Pianist und Komponist mit der Musik auf, die sein Vater sang und komponierte und seine Mutter regelmäßig im Salon Canning tanzte. Seit Jahren ist Montanelli weltweit unterwegs mit der Musik von Buenos Aires in unterschiedlichen Projekten, doch dieses Jahr 2020 unterbrach seine gewohnte künstlerische Wanderschaft. Als der pandemiebedingte Lockdown ihn in einem Dorf der französischen Seealpen überraschte, ließ er sich nicht entmutigen. Er nutzte die Zeit, um nicht nur an einer, sondern gleich an drei CDs zu arbeiten. ... |
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Focus „Mister P. hat Pause“ - Brigitte Reuter und ihre Tangotanztherapie mit Parkinson-Betroffenen von Thomas Wanner MorbusParkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Typische Symptome sind Bewegungsverlangsamung, steife Muskeln, Zittern sowie eine instabile Körperhaltung. Die Krankheit gilt als nicht heilbar. Medikamente und physikalische Therapien können die Symptome lindern, (Tango)Tanztherapie erweist sich dabei als besonders wirksam. „Bewegung, Bewegung, Bewegung, das hilft!“, sagt Karl Walter, Initiator und Leiter der Selbsthilfegruppe (SHG) Parkinsontreff in Karlsfeld bei München. Das Zauberwörtchen ‚Tango‘ hat sicherlich mitgewirkt bei seiner Einladung an Brigitte Reuter, NeurotangoAnwenderin, ihren tanztherapeutischen Ansatz in einem der monatlichen Treffs der SHG vorzustellen. Trotz erschwerter Bedingungen der Coronazeit dürfen 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihr Konzept in Theorie und Praxis kennen lernen. ... |
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Moda Tanzgefühl eingenäht - Die Tangomode-Designerin Rosa Tripp feiert ihr 20-jähriges Bestehen von Andra Joeckle „Irgendwie war da ein besonderes Tanzgefühl eingenäht, auf jeden Fall tanzte ich himmlisch“, „Mein Mann meinte nur: ‚gigantisch’!“, „Der Stoff, ein Gedicht mit diesem Schillern“. Wem Rosa Tripp ein Tangokleid auf den Leib schneidert, der gerät schon mal in helle Begeisterung – darunter auch namhafte Tangueras wie Brigitta Winkler, Judith Preuss, Gaia Pisauro, Giselle Ann und die Bandoneonistin Judith Brandenburg. Die Modedesignerin hat Anlass zu feiern – auch das 20jährige Bestehen ihres Unternehmens Rosa. Tangomode für jede Gelegenheit. Ihren Umsatz hat sie mittlerweile so hochgewirtschaftet, dass sie von ihrem Metier leben kann: „Nachhaltig und minimalistisch.“ ... |
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CD-Recensión Bandonegro & Martorell - Tangostoria von Jürgen Bieler Als ich ‚Bandonegro‘ vor zwei Jahren interviewte, erzählten sie auch etwas über ihre ZukunftsPlanungen. Die klangen für mich ein wenig nach neuerem Tango. Den gibt es hier aber nicht – die zwölf CDTracks präsentieren, wie zuvor schon, traditionellen Tango und Kompositionen Piazzollas. Dennoch weicht die Musik von der VorgängerCD ab. Denn das polnische Ensemble tritt diesmal mit einer ‚Geheimwaffe‘ an, und die heißt Andres Martorell. Der Tenor aus Uruguay ist sängerisch ganz breit ausgebildet und verdient sein Geld nicht nur als Sänger, sondern auch als Sprecherzieher und StimmCoach. Martorell interpretiert die Hälfte der zwölf Titel, der Rest besteht aus bekannten Instrumentals. Für die Füße gibt es fetzige Versionen von La Viruta und Este es el Rey im Wechsel mit ‚kultivierteren‘ Stücken wie Chiqué, Lo que vendrá und A fuego lento. Die klingen im Vergleich mit der letzten CD irgendwie gereifter, selbstbewusster – und argentinischer. ... |
Tangodanza Team: Andrea Konschake, Christine Grunert, Birgit Hohaus, Olaf Herzog