Marcela Arroyo/Julio Azcano
New Tango Songbook
Es war nicht nur der Instrumentaltango, den Astor Piazzolla ab 1955 neu entwarf, er konzipierte ab Mitte der 1960er-Jahre auch das Tangolied neu, und er ließ sich dabei nicht auf die leichtverständlichen Textschreibungen der Tangotradition beschränken. Um seine avantgardistische Musik mit ebenso kühner Lyrik zu verbinden, kooperierte er mit namhaften Autoren der argentinischen Literaturszene: Ernesto Sabato, Jose Luis Borges und vor allem Horacio Ferrer. Die Sängerin Arroyo und der Gitarrist Azcano widmen sich hier Piazzollas Tango-Canción, und es ist zuvörderst die kluge und unprätentiöse Titelauswahl hervorzuheben, die sich nicht auf die innigst geliebten, aber tausendfach interpretierten Piazzolla/Ferrer-Hits stürzt, sondern auf etwas abseitigeres Material, dessen melodische Qualität sich zumeist erst auf den wiederholten 'Blick' erschließt. Es ist die Schlichtheit und Sachlichkeit, die hier gefällt: keine Effekt-Schnörkel, keine theatralischen Überzeichnungen. Arroyos Gesang ist mit Sentiment und Ausdruck, hinreichend variabel im mittleren und unteren Spektrum ihrer leicht angerauten Altstimme (Rezension in Tangodanza 3.2014).
Inhalt
Länge: 34:06 Min.
01 Milonga de la anunciación - 3:04
02 Milonga carrieguera - 4:25
03 Jacinto Chiclana - 3:09
04 Las rosas golondrinas - 2:27
05 Alguien le dice al tango - 2:23
06 Por siempre gris - 3:25
07 El títere - 1:34
08 La vida pequeña - 2:43
09 Poema valseado - 3:26
10 A Don Nicanor Paredes - 3:40
11 La misma pena - 2:52