Louise Jallu
Francesita
Dieses Album ist ein Paukenschlag! Nicht so sehr für Tänzer, aber für Liebhaber der konzertanten, avantgardistischen Tangomusik. Virtuos, mutig, visionär, experimentell – intellektuelle Herzensmusik. Tango, Jazz, Bartok, Strawinsky, freie Improvisation und eine würdige Hommage an eine Legende des alten Tango: Enrique Delfino (1895 -1967), Pianist und Komponist; als Letzterer bescherte er Carlos Gardel und der Tangowelt den ersten Tango-Cancion der Tangogeschichte – Mi Noche Triste!
Die junge französische Bandoeonistin Louise Jallu, Schülerin von Juan Jose Mosalini und Cesar Stroscio, schenkt uns hier zum einen ein Dutzend tiefgründiger, introvertierter Soloreflektionen, zum anderen ein Dutzend hochambitionierter Quartett-Interpretationen von sieben Delfino-, drei Troilo- und zwei eigenen Stücken sowie einer Komposition des Theatermusikkomponisten Bernard Cavanna. Mit Mathias Levy (Violine), Gregoire Letouvet (Klavier), Alexandre Perrot (Kontrabass) ist Jallus Quartett sehr kompetent besetzt.
Auch wenn Jallus Quartettmusik überwiegend tanzbar ist, ist sie in ihrer konzertanten Anlage mit tempo- und rhythmusverschleppenden Brüchen nicht prädestiniert für Milongas. Ein ästhetisch anspruchsvoll und informativ gestaltetes Booklet und Digipack rundet Jallus ambitioniertes Projekt ab. (Rezension in Tangodanza 83 - 3.2020)
Inhalt Doppel-CD
Länge: 93:00 Min.
CD 1 - Quartett
01 Griseta - 3:53
02 Francesita - 3:20
03 Claudinette - 3:57
04 7 Huitres - 6:18
05 Au Paradis Perdu - 5:14
06 La Montonera - 4:09
07 Araca Corazon - 3:16
08 Recuerdos De Bohemia - 3:41
09 La Copa Del Olvido - 4:05
10 A Gennevilliers - 4:04
11 La Ultima Curda - 3:56
12 Sur - 3:46
CD 2 - Solo & Invités
13 À Gennevilliers - 3:06
14 Francesita - 3:19
15 Araca corazón - 3:19
16 7 huitres - 5:39
17 Recuerdos de bohemia - 3:03
18 Colindat - 1:02
19 La montonera - 2:43
20 Griseta - 3:57
21 Maria - 3:36
22 Sonatine 43 - 4:59
23 La última curda - 3:56
24 À Gennevilliers Bonus - 3:42