TangoSur
Tango zwischen Himmel und Hölle
Es ist die Gretchenfrage des Tango Argentino, mit der sich auch Astor Piazzolla zeitlebens herumschlagen musste: Ist das Tango? Diese Frage stellt sich auch bei diesem Album. Auf den ersten Blick sind mit Nostalgias, Milonga Triste und Romance de Barrio drei Klassiker dabei. Sänger David T. Schneider bricht diese allerdings auf, indem er jeweils von der spanischen zur deutschen Sprache wechselt – und auf allen weiteren Stücken beim Deutschen bleiben wird.
Seine Stärken entwickelt das Album in den selbst komponierten Stücken, die sich vom Tango entfernen, wie bei der Ballade Umarmung oder dem Chanson Entlieben (beide von David T. Schneider). Man kann sich den Sänger bildlich vorstellen, wie er nachts nach einer durchzechten Nacht im Anzug unter Straßenlaternen einsam über das Leben, die Liebe, Sehnsucht und Verlust philosophiert.
Ja, es gehört Mut dazu, die üblichen Hörgewohnheiten des Tango aufzubrechen, sei es durch Variation des Rhythmus, durch die Sprache, durch den Charakter und den Einsatz des Gesangs. Würde das Album nicht unter der Musikrichtung ‚Tango‘ laufen – wie der Name der Formation eigentlich ankündigt – wäre es für Fans deutschen Gesangs, von Chansons, Balladen oder Jazzgesang empfehlenswert, da die Musiker ihr Können immer wieder aufblitzen lassen. (Rezension in Tangodanza 86 - 2.2021)
Inhalt
Länge: 64:00 Min.
01 Carambola // No Soy Maria Juan (Intro) - 1:21
02 Nostalgias // Sehnsucht - 3:44
03 Der Weg - 2:53
04 Nie getroffen - 3:27
05 Vorbei die Zeit // de Todo Corazón - 4:28
06 Milonga Triste - 4:44
07 Himmel & Hölle - 4:36
08 Alle Tangos sind traurig - 3:15
09 Emilia - 3:13
10 Geld - 3:12
11 Umarmung - 2:19
12 Gleich Nebenan // Romance de barrio - 3:38
13 Entlieben - 4:23
14 Überall und Nirgendwo - 4:37
15 Ich hab' dir mein Herz geschenkt - 3:56
16 Wir brennen - 4:19
17 Ich glaube an die Liebe - 3:41
18 was ist da los? (Bonus) - 1:41