Andra Joeckle
Novembertango
Roman, 125 Seiten Paperback
Die Geschichte ist nicht neu. Zwei Menschen verlieben sich beim Tango. Sie finden sich und trennen sich wieder. Der Tango packt sie und lässt sie nicht mehr los. Er kommt und bleibt – und er verändert ihr Leben. Viele, die dem Tangovirus anheimfallen, haben so etwas oder Ähnliches erlebt. Die Geschichte ist nicht neu. Eigentlich. Wenn man sie aber so erzählt, wie Andra Joeckle es tut, bekommt das Faszinosum ‚Tango’ eine ganz eigene und sogar neue Dimension. Wie nähert man sich einem Phänomen, das viel mehr gefühlt als verstanden werden kann? Die Berliner Autorin, die vor allem Hörspiele und Features schreibt, bringt auch ihre Tango-Erzählung zum Klingen.
Sehr nah geht Joeckle heran an ihre Protagonisten, besonders an die Tänzerin Meret. Im Tango spiegeln sich die Abgründe und die Wünsche ihres Lebens, durchleidet sie in der Beziehung mit Alexander, einem erfolglosen Maler, ihr Leben und erfindet sich immer wieder neu. Meret und Alexander begegnen sich auf einer Milonga und beginnen eine Affäre, die einen Roman lang dauert. Joeckle beschreibt hier einen klassischen Konflikt um die ewige Frage, ob es möglich ist, zwei Menschen zu lieben.
(Rezension in Tangodanza 71 - 3.2017).