Kerstin Lange
Tango in Paris und Berlin
214 Seiten, gebundene Ausgabe 2015
Wenn es auch im deutschsprachigen Raum inzwischen viele Publikationen zum Tango gibt, so sind die genuin wissenschaftlichen Untersuchungen immer noch rar. Zur Geschichte des Tango, insbesondere seinem Weg nach Europa, findet man in deutscher Sprache hauptsächlich Übersetzungen von argentinischen Autoren oder zusammenfassende Auswertungen. Die Historikerin Kerstin Lange, die 2013 an der Universität Leipzig promovierte, hat dagegen mit ihrer Dissertation eine ganz eigene Recherche vorgelegt: Jenseits der Frage nach Ursprung und Original richtet sie ihren Fokus auf transnationale Bewegungen des Kulturtransfers zwischen Buenos Aires, Paris und Berlin um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert und schreibt von den vielschichtigen Einflüssen und Bewertungen, die der Tango dabei erfahren hat. Hierfür zieht sie Quellen wie Zeitschriften- und Zeitungsartikel, Fotos, Anzeigen, Karikaturen etc. heran, die in ihren komplexen Verbindungen so noch nicht zugänglich gemacht und analysiert worden sind (Besprechung in Tangodanza 2.2016).