Diana Gracia Simon
Gestrandete Dichtung. Politik und Humor im argentinischen Tango
150 pages, Paperback, 2021
Der Abrazos-Verlag hat als Vermittler argentinischer Kultur Autoren wie Horacio Ferrer, Gloria und Rodolfo Dinzel oder Horacio Salas dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht.
Von der Argentinierin Diana Garcia Simon ist nun, nach einem Essay und einem Band mit Erzählungen, ein weiteres Buch erschienen: Gestrandete Dichtung. Politik und Humor im argentinischen Tango. Die promovierte Romanistin, die auch den Titel liebevoll illustriert hat, untersucht darin Tangotexte und „möchte sie lesen und kommentieren wie Gedichte des Barock oder der Avantgarde“.
Ein lobenswertes Unterfangen, werden sie doch hierzulande häufig als kitschig abgetan. Garcia Simon zeigt bei Autoren wie Enrique Santos Discépolo, Celedonio Flores, Homero Expósito, Cátulo Castillo, Enrique Cadícamo oder Homero Manzi die kulturellen Einflüsse auf: Die Antike, die italienische Renaissance, die spanische Barockliteratur, französische Autoren und der Jugendstildichter Rubén Darío, sie alle sind Inspirationsquelle für den Tango, werden abgewandelt oder parodiert.
(Rezension in Tangodanza 93 - 1.2023).